Viermastbark PAMIR 

Viermastbark Pamir nach 1951

Schiffsdaten
Konstruktion: Rumpf als Dreiinselschiff aus Stahl (genietet), Decks aus Stahl
Werft und Entwurf: Blohm + Voss (Bau-Nr. 180), Hamburg
Bauart: Querspanten
Decks: fünf; 2 durchgehende Decks, dazu Back, Poop, Brückendeck; oberste Decks mit kanadischer Sumpfkiefer beplankt
Länge über alles (Lüa): 114,50 m
Länge zwischen den Loten (Lpp): 94,48 m
Länge über Deck (LüD): 96,34 m
Breite auf Spanten: 14,04 m
Breite über alles: 14,14 m
Seitenhöhe: 8,48 m
Tiefgang: max. 7,26 m
Freibord: min. 1,70 m
Rigg: Standardrigg Viermastbark, doppelte Mars- und Bramrahen, Mars- und Bramstengen, Besanmast als Pfahlmast mit 2 Gaffeln (Untermast/Stenge ein Stück)
Masten; Mastfolge: Stahlmasten und -rahen; Fock-, Groß-, Kreuz- und Besanmast
Segelfläche: 3.600 m² (32 Segel)[1]
Anzahl der Segel: 32/34 Segel (18 Rahsegel in sechs Stockwerken an drei Masten, 7/9 Stagsegel, 4 Vorsegel, 3 Besan)
Seile: 5.000 m (Stahl)
Masthöhe über Deck: 51,2 m (Großmast)
Masthöhe über Kiel: 62,40 m (Großmast)
Unterrahen: 28 m
Royalrahen: 14 m
Gewicht der Großrah: 9 Tonnen
Tragfähigkeit 4.500 long tons
Brutto-Raumgehalt (Vermessung): 3.020 BRT; ab 1951: 3.102,87 BRT
Netto-Raumgehalt: 2.777 NRT; ab 1951: 2.509,27 NRT
Leergewicht: 2.248,2 long tons
Geschwindigkeit unter Segeln: 13,5 kn; max. 16 kn
Hilfsantrieb: kein; 1951 1 Krupp Diesel, 900 PS
Heimathäfen: Hamburg, Mariehamn, Wellington, Lübeck
Rufzeichen: RNVF (F. Laeisz),
RDWC (F. Laeisz),
TPSR (Erikson),
ZMKQ (Neuseeland),
DKEF (1951–1957)
Besatzung: 28–33 Mann (Mannschaft und Offiziere, 33 Mann) bei F. Laeisz

86 Mann (Mannschaft, Offiziere und Kadetten) als Segelschulschiff der Stiftung Pamir und Passat

Reedereien: F. Laeisz (Nr. 65), Gustaf Erikson, Regierung von Neuseeland, Union Steam Ship Co. of New Zealand, Gustaf Erikson, Heinz Schliewen, Stiftung Pamir und Passat
Die Pamir war eine 1905 für die Hamburger Reederei F. Laeisz gebaute Viermastbark (Viermastsegelschiff). Sie gehörte zu den wegen ihrer Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit berühmten Flying-P-Linern und wurde daher traditionsgemäß auf einen mit „P“ beginnenden Namen getauft, auf den des zentralasiatischen Pamir-Gebirges.

1932 gewann sie die sogenannte Weizenregatta, eine Wettfahrt von Großseglern auf Frachtfahrt von Australien nach Europa. 1949 umrundete die Pamir als letzter Windjammer ohne Hilfsmotor Kap Hoorn auf Frachtfahrt (Kap Hoornier). In den 1950er Jahren wurde sie, ebenso wie die Passat, als frachtfahrendes Segelschulschiff für die deutsche Handelsschifffahrt eingesetzt. Die beiden Schiffe waren die letzten frachtfahrenden Großsegler Deutschlands und gehörten (mit der Omega) zu den letzten drei frachtfahrenden Großseglern weltweit.

Die Pamir sank 1957 in einem Hurrikan, wobei 80 der 86 Besatzungsmitglieder, darunter viele jugendliche Kadetten, ums Leben kamen. Der Untergang und die nachfolgende Rettungsaktion fanden große Beachtung in den internationalen Medien. Die Unglücksursache ist bis heute umstritten: Das Seeamt Lübeck entschied auf eine falsche Lagerung der Gersteladung, die verspätete Reduzierung der Segelfläche im Sturm und einkommendes Wasser durch unverschlossene Schiffsöffnungen. Der Anwalt der Reederei hingegen argumentierte in der Seeamtsverhandlung und einem 1991 erschienenen Buch für ein Leckschlagen des Schiffes im Sturm.

Der Verlust der Pamir führte zum Ende der frachtfahrenden Schulschiffe, als nur wenige Wochen später die Passat außer Dienst gestellt wurde. Außerdem leitete er international eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für Großsegler und Schulschiffe ein.

Anmerkung der Redaktion:
Weniger bekannt ist, dass der erste (geplante) Kommandant, der 1958 das Kommando über die Gorch Fock übernehmen sollte, zwecks Schulung und Einweisung an Bord der Pamir war und ebenfalls umkam.
(Hermann)

Gorch-Fock-Lied

Segel setzen "Gorch Fock"

Meldung an Bord

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